Ab den 1780er Jahren wurde mit dem systematischen Schleifen der ehemaligen sternförmigen Befestigung der Stadt Hannover begonnen. Die bis zu acht Meter hohe Befestigung mitsamt Schanzen, Bastionen und Wassergräben hatte ihren Ursprung im Mittelalter und wurde zuletzt noch während des siebenjährigen Krieges ertüchtigt. Durch das Schleifen der Mauer gewann die wachsende Residenzstadt des Kurfürstentums Hannover Platz. Die Mauer hatte eine Länge von 2,8 Kilometern. An ihrer freien Fläche wurden Baumalleen und Straßen angelegt, die in den Reiseberichten der Zeit als besondere Zierde der Stadt gesehen wurden. Der hier vorliegende Stadtplan weist all jene Gebäude nach, die zum Repräsentationsprogramm der in London das Kurfürstentum Hannover und das britische Königreich in Personalunion regierenden Welfen gehörten. Neben dem Stadtschloss mitsamt der Schlosskirche sind diese Hotspots der welfischen Repräsentation insbesondere der auf hohem Niveau geführte Marstall, hier in der Karte als „des Königs Pferde-Ställe“ geführt, das außerhalb des Kartenbildes mit einer großen Allee verbundene Sommerschloss Herrenhausen mitsamt dem barocken Garten und die Königliche Bibliothek, die im Archivgebäude stand und für Besichtigungen und Nutzung im 18. Jahrhundert geöffnet wurde. Aus ihr ist die heutige Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek hervorgegangen, die in der Tradition des 1737 gegründeten Pflichtexemplarrechts dieses auch heute noch für das Land Niedersachsen wahrnimmt.